Samstag, 2. Juli 2016

Alant und Beinwell



Keine Hustentropfen mehr? Keine Beinwellsalbe mehr da?
Das geht ja gar nicht! Apotheke oder selbermachen? Keine Frage,
selbermachen, wo wir doch alles im Garten haben.
Aber diesmal hat unsere jüngste Tochter  am Hexenkessel gestanden .
Dieses wichtige Wissen muss man doch weitergeben!

Nun erstmal zu den Pflanzen, so sehen sie aus. 

Alant

Beinwell 


 Alant wirkt desinfizierend auf die Atemwege, erleichtert das Abhusten bei Bronchitis,
bei Altershusten. Man nutzt sie wegen ihrer Bitterstoffe bei Magenbeschwerden, Infektionen
der ableitenden Harnwege, Wurmbefall und Menstruationsbeschwerden.
Die enthaltenen Alantolactone können in höheren Dosen zu Durchfall und Erbrechen führen.
Die Wurzel kann zu allergischen Reaktionen führen. Am Ende des Berichtes gehe ich noch mal auf die Nebenwirkungen ein.   Man kann die Blätter aber von April bis Juli als Gemüse oder für Suppen nutzen. Danach zu bitter. Auch die Wurzel ist essbar.
Und aus der Wurzel machen wir auch die Hustentropfen.



 Die Wurzel wird gut gesäubert, kleingeschnitten und für 6-8Wochen in klaren Schnaps eingelegt.
Wodka oder Korn, und zwar 1/3 Wurzel und gut 2/3 Schnaps. Am besten täglich im Vorbeigehen
mal behutsam schwenken. Nach der Einlegezeit gut absieben. Es setzt sich ein Schleim ab, also vor Benutzen der fertigen Tropfen, Flasche schütteln. Wir nehmen 3xtgl. 20 Tropfen bei Bedarf.
Die Tropfen sind bis zu 3Jahre haltbar.



Beinwell kann als ganze Pflanze gegessen werden. Früher wurde sie in größeren Mengen
verzehrt. Ich muss euch aber hier davon informieren, dass die Pflanze Pyrrolizidinalkaloide
enthält, die möglicherweise leberschädigend wirken.
Näheres wieder am Ende des Berichtes  
Beinwell ist eine wichtige Arzneipflanze, die schon seit der Antike angewendet wird.
Sehr wirksam bei Gelenkbeschwerden, Gicht, Prellungen, Blutergüssen, Knochenbrüchen,
Venenentzündungen. Als Salbe, Wickel oder Gel. Als Teeaufguss auch innerlich bei Rheuma,
Bronchitis und Bauchfellentzündung.

Ich leide unter Polyarthrose und geschwollenen Gelenken und schwöre auf unsere Salbe.
Ich kann nicht mehr auf sie verzichten!



 Hauptsächlich die Wurzel wird gut gesäubert und zerkleinert  in gutem Öl für
2-3 Tage eingelegt, danach gut abseihen. Das Öl auf dem Herd, unter Zugabe von Bienenwachs,
sehr langsam erwärmen bis das Wachs geschmolzen ist.In Gläser abfüllen, und wenn es abgekühlt ist ,verschließen. Hält 1Jahr.




 Und nun noch mal zu den Giftstoffen in den Pflanzen.
Alkaloide sind Stickstoffverbindungen in Pflanzen, die überwiegende Zahl ist giftig.
Wahrscheinlich um Fressfeinde abzuwehren. Sie werden vielfältig in Arzneimitteln angewendet.
Auch Kaffee enthält diese Giftstoffe und wird von euch täglich getrunken.
Früher wurden Wildpflanzen in großen Mengen gegessen , man fand keine Aufzeichnungen über Nebenwirkungen. Trotzdem bin ich vorsichtig und würde nie große Mengen essen!
Ich nutze die Blätter meiner Kräuter fast täglich als Tee und wechsele die Sorten.
Ich trinke nie eine ganze Woche nur Brennesseltee! Wir machen gerne Kräuterquark, da kommen ja auch nicht Unmengen rein. Uns geht es damit sehr gut, wir profitieren eindeutig von den Vitalstoffen.
Der Wildpflanzensammler und  -nutzer muss die Verantwortuing selber übernehmen.

Unsere Beinwellsalbe  und die Alanttropfen vertragen wir sehr gut.  

Und hier noch ein leckeres Linsengericht frei nach Ucki


Rote oder gelbe Linsen, 1 Knoblauchzehe, 1kleines Stück Ingwer, 2Schalotten, 1Paprika,
Zitronenthymian, Curry, Salz, Pfeffer etwas Tomatenmark, etwas Rinderhack oder auch Tofu.
In Öl andünsten, etwas Wasser drauf, 20 Minuten schmoddeln lassen, mit Kokosmilch aufgießen.
War echt lecker!

Vielen Dank für Eure netten Kommentare, ich freue mich sehr darüber! 
Ich wünsche Allen  viel Spaß beim Fußballgucken und einen Schönen Sonntag!

Eure Ucki